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Glossar:

 

Abschreibung
Wertminderung von Investitionen durch materiellen und moralischen Verschleiß. Abschreibungen werden als Kosten verbucht.

Amortisation
Rückfluss investierter Mittel durch Abschreibung und zusätzliche Gewinne, die durch die Investition ermöglicht wurden.
Beispiel: Eine Investition von 100.000 Euro amortisiert sich in 10 Jahren. Das heißt, jedes Jahr fließen 10.000 Euro zurück.

Anlagevermögen
Vermögensgegenstände eines Unternehmens, die langfristig dem Geschäftsbetrieb dienen. Wegen dieser langfristigen Bindung an das Unternehmen sollte Anlagevermögen durch Eigenkapital, eigenkapitalähnliches Kapital oder langfristiges Fremdkapital finanziert werden.

Annuität
Rückzahlungsbetrag, setzt sich aus Zins und Tilgung zusammen. 
Der Betrag bleibt immer gleich hoch, wobei der Anteil der Tilgung wächst und der Anteil der Zinsen entsprechend sinkt.

Anschaffungskosten
Aufwendungen, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben (Hauptkosten) und betriebsbereit zu machen (Nebenkosten).

Asset deal
Bei einem "asset deal" handelt es sich um eine von zwei Arten des Unternehmenskaufs. Der Kauf des Unternehmens vollzieht sich dabei durch den Erwerb sämtlicher Wirtschaftsgüter (englisch: assets) des Unternehmens. Hierbei werden die Vermögenswerte eines Unternehmens (z. B. Maschinen) einzeln übertragen. Das Gegenstück zum asset deal ist der so genannte "share deal"; dies ist ein Kauf von Anteilen.

Auszahlungskurs
Anteil der Kreditsumme, der nach Abzug von Auszahlungsabschlägen (z. B. Bearbeitungsgebühr oder Disagio) zur Auszahlung gelangt (in Prozent von 100).

Beispiel:
Kreditsumme: 100.000 Euro 
Bearbeitungsgebühr: 4.000 Euro
Auszahlungsbetrag: 96.000 Euro
Auszahlungskurs: 96 %

Auszahlungsphase
Zeitraum der Auszahlung des Studienkredits, max. 10 Semester. Eine Verlängerung um vier Semester kann online gegen Einreichung einer Bestätigung der Hochschule beantragt werden, dass das Studium binnen dieser Frist erfolgreich beendet werden kann.

Bargründung
Gründung einer Kapitalgesellschaft, bei der die Gründungsgesellschafter ihre Einlage in Geld einbringen (Bareinlage). Die Höhe der notwendigen Einlagen ist abhängig von der Rechtsform. (Vergleiche Sachgründung)

Bearbeitungsgebühren
Entgelt für die Kosten der Kreditbearbeitung. Bearbeitungs- und Verzichtsgebühren werden für KfW-Kredite nicht berechnet. Die Kosten der durchleitenden Bank sind mit einer Marge abgegolten, die im Zinssatz bereits enthalten ist. Ausnahme: Reisekosten für Firmenbesuche oder Betriebsbesichtigungen, Kosten für Schätzgutachten, Überwachung von Sicherungsübereignungen, Fotokopien und Porto dürfen dem Kreditnehmer in Rechnung gestellt werden, wenn die Bank diese Kosten konkret belegt (keine Pauschalen).

Beleihungswert
Wert, bis zu dem die Bank Vermögensgegenstände des Kreditnehmers als verwertbare Sicherheit akzeptiert. Die Beleihungsgrenze wird in Prozent des Beleihungswertes angegeben. In der Bankpraxis sind z. B. für festverzinsliche Wertpapiere zwischen 70 und 90 % und für Grundstücke zwischen 60 und 80 % üblich. Für Forderungen ist eine Beleihungsgrenze schwer bestimmbar. Häufig wird der voraussichtlich erzielbare Liquidationswert (für den schlechtesten Fall des Ausfalls der Forderung) angesetzt.

Bemessungsgrundlage (BG)
Summe der maximal förderfähigen Aufwendungen. 

Bereitstellungsprovision
Provision für bereit gestellte, aber noch nicht abgerufene Kreditbeträge.

Beteiligungsfinanzierung
Finanzierung eines Unternehmens aus externen Quellen mit Eigenkapital, z. B. durch Ausgabe von Anteilsscheinen bei einer Kapitalerhöhung oder durch Neuaufnahme von Gesellschaftern. Das Eigenkapital kann in Form von Sacheinlagen, Geldeinlagen oder Rechten überlassen werden. Der Beteiligungsgeber erwirbt ein Miteigentumsrecht, z. B. einen Anspruch auf Gewinn- und Verlustanteil oder am Firmenwert. Je nach Rechtsform kann mit der Beteiligung eine Mitwirkung an der Geschäftsführung verbunden sein.

Beteiligungsfonds
Geschlossener Investitionsfonds. Stellt Risikokapital für Unternehmen bereit, indem er Anteile am Eigenkapital für eine festgelegte Zeit hält.

Betreibergesellschaft
Ein privates Unternehmen, das kommunale Aufgaben erfüllt, z. B. Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer Kläranlage. Die Betreibergesellschaft und die Kommune schließen einen Vertrag. Die Nutzungsentgelte werden von der Kommune erhoben. Aus diesen Einnahmen zahlt die Kommune das vertraglich vereinbarte Entgelt an die Betreibergesellschaft.

Betriebsmittel
Betriebsmittel im Sinne der KfW-Förderung sind laufenden Kosten der Geschäftstätigkeit eines Betriebes, z. B. Personalkosten, Miete oder Pacht.

Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Die BWA basiert meist auf den Daten aus der Finanzbuchhaltung. Sie gibt dem Unternehmer während des laufenden Finanzjahres Auskunft über seine Gewinn- und Erlössituation sowie über Vermögens- und Schuldverhältnisse. Sie dient oft als Entscheidungsgrundlage für den Unternehmer und den Fremdkapitalgeber.

Bilanz
Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva zu einem bestimmten Stichtag. Aktiva sind z. B. Anlagevermögen und Umlaufvermögen wie Forderungen und Kassenbestand. Passiva sind z. B. das Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Die Summe der Aktiva ist gleich der Summe der Passiva.

Bonität
Leistungsfähigkeit eines Schuldners oder Fähigkeit, Zins und Tilgung zu erbringen. Kreditwürdigkeit.
Bei der Beurteilung der Bonität spielt sowohl die vorhandene Substanz als auch die erwartete zukünftige Ertragskraft eine Rolle. Siehe auch Rating .

Break-Even-Analyse
Auch Gewinnschwellenrechnung genannt. Planungsinstrument zur Ermittlung des Break-Even-Points, d. h. Erreichen der Gewinnschwelle. Ab diesem Zeitpunkt kommt das Unternehmen in die schwarzen Zahlen.

Bürgschaft / Kreditbürgschaft
Eine Erklärung Dritter, im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners für dessen Verbindlichkeiten einzustehen, z. B. einen Bankkredit zurückzuzahlen. Bürgschaften geben z. B. Bürgschaftsbanken, die es in allen Bundesländern gibt.

Cash-flow
Kennzahl für die Beurteilung der Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens.

Berechnung nach der direkten Methode:
Cash-flow = einzahlungswirksame Erträge - auszahlungswirksame Aufwendungen

Berechnung nach der indirekten Methode:
Cash-flow= Jahresüberschuss + / ./. nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, z. B. Abschreibungen, Rückstellungen usw.

Deckungsbeitrag
Kennzahl für die Beurteilung einzelner Produkte oder Leistungssparten eines Unternehmens. Der Deckungsbeitrag zeigt an, was das einzelne Produkt zur Deckung der Fixkosten eines Unternehmens sowie zur Erzielung von Gewinn beiträgt.

Direktkredit
Kredit, der direkt bei der KfW beantragt wird und nicht, wie bei den meisten Förderkrediten der KfW üblich, über die Hausbanken.

Disagio
Prozentualer Abschlag vom Kreditbetrag bei der Auszahlung (siehe auch Auszahlungskurs).
Die KfW bindet sich langfristig an einen Zinssatz, räumt dem Kreditnehmer aber das Recht ein, den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen (siehe auch Sondertilgung). Das Disagio dient zum Ausgleich für das Risiko einer Zinsänderung während der Zinsbindungsfrist. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt dann nicht an.

Dispositionskredit
siehe Kontokorrentkredit

Durchleitende Bank
Bank oder Sparkasse, über die ein Darlehen der KfW beantragt wird, häufig die Hausbank des Antragstellers. Die Bank zahlt den Kredit an den Kreditnehmer aus und leitet dessen Rückzahlungen an die KfW weiter.

Effektivzinssatz
Gesamtpreis eines Kredits, setzt sich zusammen aus Sollzinssatz und Nebenkosten, wird in Prozent bezogen auf ein Jahr (% p. a.) angegeben. Der Effektivzinssatz zeigt dem Verbraucher die tatsächlichen Finanzierungskosten eines Kredits und macht so Angebote von verschiedenen Kreditinstituten vergleichbar.

Eigenkapital
Finanzielle Mittel, die einem Unternehmen von den rechtlichen Eigentümern zur Verfügung gestellt werden. Eigenkapital und Fremdkapital ergeben zusammen das Gesamtkapital.

Das bilanzielle Eigenkapital wird aus der Differenz der Aktiva und Passiva errechnet. (siehe auch Bilanz)

Eigenkapitalquote = Eigenkapital x 100 / Bilanzsumme

Eigenmittel
Mittel, die man "aus eigener Tasche" für eine Finanzierung aufbringen kann.

Als Eigenmittel zählen:
 

  • Bargeld und Bankguthaben

  • Realistisch bewertete Eigenleistungen

  • Einlagen in Form betriebsnotwendiger Güter wie Maschinen, Fahrzeuge etc.

  • Darlehen Dritter mit Eigenkapitalcharakter

  • Finanzmittel durch Beleihung von Haus- und Grundbesitz oder Lebensversicherungen


Einzelunternehmen
Die einfachste, schnellste und preiswerteste Unternehmensgründung ist das Einzelunternehmen. Wer alleine und in seinem Namen am Markt tätig wird, trägt aber auch das uneingeschränkte Haftungsrisiko für sein Handeln: bei unternehmerischen Misserfolgen haftet der Einzelunternehmer insbesondere auch mit seinem Privatvermögen.
Einzelunternehmen sind die von einer natürlichen Person geführten Gewerbebetriebe, eingetragene Kaufleute oder Freiberufler.

Endfällige Darlehen
Endfällige Darlehen werden am Ende der Laufzeit in einem Betrag zurückgezahlt. Es sind während der Darlehenslaufzeit also nur die Zinsen und keine Tilgungsraten zu zahlen.

ERP-Mittel
Mittel aus dem European Recovery Programme (ERP), die 1948 als "Marshallplanhilfe" für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft bereitgestellt wurden. Daraus entstand später das ERP-Sondervermögen des Bundes. Die KfW refinanziert verschiedene Programme aus dem ERP-Sondervermögen, diese tragen die Bezeichnung ERP-Programme.

EURIBOR
EURo InterBank Offered Rate (EURIBOR) ist der Zinssatz für Termingelder (in Euro), die zwischen europäischen Banken gehandelt werden (Interbankengeschäft).

Täglich melden bis zu 43 Kreditinstitute, darunter 10 deutsche Banken, ihre Angebotszinssätze (Briefsätze) für Termingelder mit einer Laufzeit von 1 - 12 Monaten um 11:00 Uhr Brüsseler Zeit an einen Informationsanbieter, der die Durchschnittszinssätze ermittelt und mit drei Nachkommastellen veröffentlicht.

Festigungsinvestitionen
Investitionen, die den Fortbestand bzw. das Wachstum eines Unternehmens sichern. Sanierungsmaßnahmen sind keine Festigungsinvestitionen.

Finanzierungsanteil
Anteil des KfW-Kredits an der Finanzierung förderfähiger Aufwendungen (siehe auch Bemessungsgrundlage). 

Franchise
Absatzsystem, vertraglich geregelt zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer. Der Franchise-Geber liefert das Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, bildet den Franchise-Nehmer aus und verpflichtet sich, ihn aktiv zu unterstützen. Der Franchise-Nehmer ist in eigenem Namen und für eigene Rechnung tätig. Er nutzt das Franchise-Paket gegen Entgelt.


Fremdkapital
Finanzielle Mittel, die dem Unternehmen zeitlich befristet überlassen werden, z. B. Kredite. Der Kreditgeber erhält eine erfolgsunabhängige Verzinsung.
remdkapital und Eigenkapital ergeben zusammen das Gesamtkapital.

Gemeinkosten
Kosten, die nicht einem Produkt oder einer Leistung allein zugeordnet werden können, z. B. Kosten der Verwaltung oder des Managements. Sie werden deshalb pauschal umgelegt.

Gewerbliche Investition
Kapitalaufwand für meist langlebige Wirtschaftsgüter, z. B.
 

  • Kauf von Geschäftsanteilen

  • Erwerb von Grundstücken

  • Baukosten am Firmengebäude

  • Erwerb von Maschinen, Fahrzeugen, Büroeinrichtung, etc.


Gruppenumsatz
siehe Verbundene Unternehmen

Haftung des Kreditnehmers
Einstehen für die Kreditschuld mit dem Vermögen.
Für KfW-Kredite haftet der Kreditnehmer gegenüber seiner Hausbank, diese haftet gegenüber der KfW. Siehe auch Haftungsfreistellung.
Gibt es mehrere Anteilseigener an einem Unternehmen, kann die Bank eine quotale Haftung verlangen; die Quote wird durch den prozentualen Anteil am Unternehmen bestimmt.
Die gesamtschuldnerische Haftung dagegen bedeutet, dass alle Beteiligten für die Gesamtschuld haften.

Haftungsfreistellung
Befreiung von der Haftung, Verzicht auf Sicherheiten.
In der Regel haftet die Hausbank zu 100 % gegenüber der KfW für die Rückzahlung eines KfW-Kredits. In einigen Kreditprogrammen kann die KfW einen Teil des Hausbankrisikos übernehmen, d. h. sie befreit die Hausbank von einem Teil der Haftung. Im Fall der Insolvenz des Kreditnehmers tragen die KfW und die Hausbank den Verlust im vereinbarten Verhältnis. Die Haftungsfreistellung fördert die Bereitschaft der Bank für eine Kreditvergabe.
Der Kreditnehmer besichert den Kredit genau so wie bei voller Haftung der Hausbank.

Immaterielle Investitionen
Aufwendungen für nicht materielle Vermögensgegenstände wie Patente, Lizenzen, Software. Auch Investitionen im Personalbereich, z. B. Aus- und Weiterbildungsinvestitionen, Investitionen in Forschung und Entwicklung oder Investitionen in das Marketing werden als immaterielle Investitionen bezeichnet.

Kapitalbeteiligungsgesellschaft
Unternehmen, deren Geschäftszweck darin besteht, sich gegen eine Vergütung befristet an anderen Unternehmen zu beteiligen.

Kapitalgesellschaften
Kapitalgesellschaften sind als juristische Personen für sich und in vollem Umfang rechtsfähig. Nicht die Gesellschafter oder Aktionäre einer Kapitalgesellschaft vertreten das Unternehmen nach außen, sondern der Geschäftsführer oder der Vorstand vertritt die Kapitalgesellschaft.

Kennzahlen
Statistische Werte, die den Zustand eines Unternehmens klar und verständlich aufzeigen. Kennzahlen gibt es für den Betriebsvergleich, für die Unternehmensführung, für Bilanzwerte und für den Umsatz. Die wichtigsten Kennzahlen für ein Unternehmen sind der Cash-flow und der Return on Investment.

KMU-Definition
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gemäß der Definition der Europäischen Union
Kleinstunternehmen sind Unternehmen, die

  • weniger als 10 Mitarbeiter und

  • einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 2 Mio. Euro haben.


Kleine Unternehmen sind Unternehmen, die

  • weniger als 50 Mitarbeiter und

  • einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 10 Mio. Euro haben.


Mittlere Unternehmen sind Unternehmen, die

  • weniger als 250 Mitarbeiter und

  • einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro haben.


Konditionenschutz
Dient dem Schutz des Antragstellers vor steigenden Zinssätzen während der Bearbeitungszeit des Antrages in der KfW. 

Grundsätzlich gilt:
Es kommt der Programmzinssatz zur Anwendung, der am Tag der Zusageerstellung durch die KfW gültig ist. Sofern bei Antragseingang bei der KfW ein günstigerer Programmzinssatz galt, kommt dieser günstigere Zinssatz zur Anwendung.


Kontokorrentkredit
Auch Dispositionskredit oder Überziehungskredit. Höchstgrenze für die Inanspruchnahme einer Kreditlinie. Zinsen müssen nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Kreditbetrag gezahlt werden.
Ein Kontokorrentkredit gleicht saisonale Schwankungen der liquiden Mittel aus oder wird für kurzfristige Anschaffungen verwendet.

Liquidität
Schuldrechtlich: Fähigkeit, alle Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig erfüllen zu können.
Bilanziell: Bestand an liquiden Mitteln, der in der Bilanz ausgewiesen wird. Siehe auch Cash-Flow .

Management buy-out (MBO)
Kauf des Unternehmens durch die bisherigen Manager des Unternehmens oder durch die gesamte bzw. Teile der Belegschaft (Belegschafts-buy-out).
Kaufen sich Manager fremder Unternehmen in das Unternehmen ein, spricht man von Management buy-in.

Mezzanines Kapital
Mischform aus Eigen- und Fremdkapital, das je nach Ausgestaltung stärker eigen-beziehungsweise fremdkapitalähnliche Züge aufweisen kann; die Finanzierung mit solchen Instrumenten wird als Mezzanine-Finanzierung bezeichnet.

Nachfinanzierung
Finanzierung bereits begonnener Investitionen. Siehe auch Vorhabensbeginn. Eine Nachfinanzierung mit einem Kredit der KfW ist grundsätzlich ausgeschlossen.

Nachrangdarlehen
Nachrangdarlehen zeichnen sich dadurch aus, dass der Darlehensgeber im Rang hinter die Forderungen aller übrigen Fremdkapitalgeber zurücktritt und die Darlehen somit eine eigenkapitalnahe Funktion haben.  
Nachrangdarlehen werden nicht dinglich (werthaltig) besichert. Die persönliche Haftung des Darlehesnehmers bleibt davon jedoch unberührt. Nachrangdarlehen bündeln damit die Vorteile von Fremd- und Eigenkapital, verbessern auf diese Weise die Bonität eines Unternehmens und erleichtern ihm den Zugang zu weiteren Finanzierungsmitteln.

Personengesellschaften
Eine Personengesellschaft ist der Zusammenschluss von mindestens zwei Personen oder Gesellschaftern, die gemeinsam ein Unternehmen führen und am Markt tätig werden. Die Rechtsformen für Personengesellschaften sind vielfältig. Formvorschriften, Haftungsrisiken, Gründungskosten und Verwaltungsaufwand sind sehr unterschiedlich.

Prolongation
Mit Prolongation wird im Allgemeinen der Zustand einer Verlängerung beschrieben. 
Im Zusammenhang mit einem Darlehensverhältnis wird der Begriff verwendet, um die Verlängerung eines aus der Zinsbindung kommenden Darlehens, eine Anschlussfinanzierung, zu beschreiben. Im Gegensatz zur Umschuldung wird hier im Regelfall nur der Zinssatz neu vereinbart. Ein Wechsel des Darlehensgebers findet nicht statt.
Sofern bei einem KfW-Darlehen die Laufzeit länger als die Zinsbindungsfrist ist, erhält die Hausbank des Darlehensnehmers fünf bis sechs Wochen vor dem Auslaufen der Zinsbindung ein Angebot für eine Anschlussfinanzierung mit dann marktüblichen Zinsen, ein Prolongationsangebot, welches an den Darlehensnehmer weitergeleitet wird.


Rentabilität von Investitionen - Return on Investment (ROI)
Eine der am häufigsten verwendeten Kennzahlen. Der ROI bezeichnet das Verhältnis von Gewinn und Investition und dient so als Maßstab für die Rentabilität von Investitionen.

Roll-over-Periode
bezeichnet den Zeitraum, für den bei Krediten mit variablen Zinsen der Zinssatz fixiert ist. Zum Ende der Roll-over-Periode ist eine Zinsrate fällig. Für die folgende Roll-over-Periode wird zum Roll-over-Termin ein neuer Zinssatz festgelegt.

Roll-over-Termine
Termin, zu dem bei Krediten mit variablen Zinsen anhand eines Referenzzinssatzes die Zinshöhe für die nächste Roll-over-Periode festgelegt wird. 

Rückzahlungsphase / Tilgungsphase
Zeitraum, in dem ein aufgenommener Kredit zurück zu zahlen ist.

Sachgründung
Gründung einer Kapitalgesellschaft, bei der die Gründungsgesellschafter ihre Einlage ganz oder zum Teil in anderen Werten als in Geld einbringen, z. B. in Sachwerten wie z. B. Grundstücken oder in immateriellen Werten wie Rechten und Patenten (Sacheinlage). Vergleiche auch Bargründung.

Sale-Lease-Back
Sale-Lease-Back ist eine Sonderform des Leasings, bei der ein Unternehmen eine Immobilie an eine Leasing-Gesellschaft verkauft und sie zur weiteren Nutzung gleichzeitig wieder zurück least.
Durch den Kaufpreis kann das Unternehmen Kapital freisetzen und erhöht kurzfristig seine Liquidität, kann das Objekt aber weiterhin nutzen. Nachteilig können sich die laufenden Zahlungen der Leasingraten in der Folge auswirken. Zudem ist das Unternehmen nicht mehr Eigentümer und nimmt damit an zukünftigen Wertsteigerungen nicht teil.

SCHUFA
Steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung", eine 1927 gegründete Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Kreditwirtschaft. Geschäftszweck ist die Sicherung der Vertragspartner vor Kreditausfällen. Zu diesem Zweck werden Informationen über angefragte und in Anspruch genommene Kredite sowie das Zahlungsverhalten von Schuldnern gesammelt und Risikoabschätzungen für die Zukunft getroffen. Die SCHUFA-Auskunft dient den Banken als Nachweis der Kreditwürdigkeit des Kunden. 

Sicherheiten (bankübliche)
Werthaltiges Äquivalent für eine Kreditschuld. Die Bank verwertet die Sicherheiten, wenn der Kreditnehmer zahlungsunfähig ist.
Bankübliche Sicherheiten sind z. B.

  • Grundschulden

  • Sicherungsübereignung von Maschinen

  • Forderungen

  • Bürgschaften, z. B. von Bürgschaftsbanken, Privatpersonen oder

  • privates Vermögen.


Sollzinssatz
Mit dem Sollzinssatz (frühere Bezeichnung: Nominalzinssatz) wird ein an den Kreditnehmer überlassener Kredit verzinst. Bei der Berechnung wird der Nettokreditbetrag zugrunde gelegt. Der Sollzinssatz wird vertraglich vereinbart und in Prozent bezogen auf ein Jahr (% p. a.) angegeben. Anders als der Effektivzinssatz stellt der Sollzinssatz nur einen Kostenbestandteil eines Kredits dar. Für den Vergleich von Kreditangeboten wird daher der Effektivzinssatz, der sämtliche Kreditnebenkosten berücksichtigt, empfohlen.

Sondertilgung
Vorzeitige Rückzahlung von Krediten während der Zinsbindungsfrist.
In den meisten KfW-Programmen ist eine vorzeitige Rückzahlung des gesamten Darlehens oder von Teilbeträgen während der ersten Zinsbindungsfrist jederzeit ohne Kosten für den Endkreditnehmer möglich.
In den anderen Fälle ist eine Vorfälligkeitsentschädigung zu entrichten.

Spin-off
Wirtschaftliche und rechtliche Verselbstständigung einer Betriebsfunktion, z. B. der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines Unternehmens. Die Auslagerung kann mit Hilfe der Muttergesellschaft, als Management buy-out oder durch den Einstieg einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft erfolgen.

Sprunginvestition
Investition, die für das Unternehmen eine besondere finanzielle Herausforderung darstellt. Dies ist der Fall, wenn die Investitionssumme eines Jahres um mindestens 50 % höher ist als die im Jahresdurchschnitt verdienten Abschreibungen der vergangenen zwei Geschäftsjahre. Verdiente Abschreibungen sind die um Sonderabschreibungen bereinigten bilanziellen Abschreibungen.

Stammkapital
Gezeichnetes Kapital (Nominalkapital) einer GmbH, haftendes Kapital der Gesellschaft. Es muss mindestens 25.000 Euro betragen und vor der Anmeldung zum Handelsregister mindestens in Höhe von 12.500 Euro eingezahlt sein.

Tilgung
Rückzahlung eines Darlehens. Die Tilgung von KfW-Darlehen erfolgt entweder in gleich hohen halbjährlichen, vierteljährlichen oder monatlichen Raten, in einer Summe am Ende der Laufzeit (endfälliges Darlehen) oder annuitätisch.
Beispiel für die Tilgung in gleich hohen Halbjahresraten:
Für ein Darlehen wird eine Laufzeit von 10 Jahren mit 2 tilgungsfreien Anlaufjahren vereinbart. Das Darlehen wird 8 Jahre lang in 16 halbjährlichen Raten getilgt. Da Zinsen nur für den jeweils offenstehenden Restbetrag des Darlehens anfallen, verringert sich die Zinsbelastung ab dem 3. Jahr.

Tilgungsfreie Anlaufjahre
Zeit, in der ein Darlehen zwar verzinst, aber noch nicht getilgt wird. Das schont die Liquidität des Kreditnehmers in der Anlaufphase der Investition.

Tilgungszuschuss
Ein Tilgungszuschuss wird nach Abschluss des Vorhabens und Erreichen des Förderziels (z. B. energetische Sanierung eines Wohngebäudes zum KfW-Effizienzhaus) gewährt. Die Gutschrift des Tilgungszuschusses reduziert die vom Kreditnehmer zurück zu zahlende Darlehenssumme. Eine Barauszahlung oder Überweisung des Tilgungszuschusses erfolgt nicht.

Überschuldung
Ein Unternehmen ist überschuldet, wenn das Vermögen nicht mehr die Schulden deckt. In diesem Fall ist die Geschäftsführung verpflichtet, ein Insolvenzverfahren zu beantragen. Auch Gläubiger können einen Antrag auf Eröffnung dieses Verfahrens stellen.

Umschuldung
Ablösung bestehender Bankkredite durch andere Bankkredite. 
Kredite der KfW Bankengruppe dürfen nicht zur Umschuldung genutzt werden. 

Venture Capital (VC)
Form der Beteiligung an wachstumsstarken neuen Unternehmen. Kann eine Kreditfinanzierung ersetzen. VC ist Risikokapital, meist kombiniert mit unternehmerischer Beratung und Mitbestimmung. Nach einigen Jahren wird das Kapital durch den Verkauf von Geschäftsanteilen, die dann häufig an Wert gewonnen haben, zurückgeführt.

Verbundene Unternehmen
Alle Unternehmen, an denen ein Unternehmen mit mehr als 50 % beteiligt ist. Wenn ein Unternehmen umgekehrt zu mehr als 50 % an einem anderen Unternehmen beteiligt ist, gilt es ebenfalls als verbunden. Bei Einzelunternehmen gilt: Alle Firmen des Inhabers sind verbundene Unternehmen. Als Gruppenumsatz wird der konsolidierte Umsatz aller verbundenen Unternehmen bezeichnet. Die Innenumsätze beteiligter Unternehmen zählen nicht mit. Der Umsatz von Kapitalbeteiligungsgesellschaften wird nicht einbezogen, weil die Beteiligung befristet ist.

Vorfälligkeitsentschädigung
Entgelt für die vorzeitige Rückzahlung eines Kredits während der Zinsbindungsfrist, wenn der Kredit ohne Disagio ausgezahlt wurde. Sie gleicht die Wiederanlageverluste des Kreditinstitutes aus.

Vorhabensbeginn
Als Beginn eines Vorhabens wird generell der Abschluss eines dem Vorhaben zuzurechnenden Lieferungs- und Leistungsvertrages gewertet. Planungen (z. B. Bauplanung, Machbarkeitsstudien, Vorversuche), Grunderwerb, Patentanmeldung, Inanspruchnahme von Beratungen oder das Einholen von Genehmigungen gelten in der Regel nicht als

Vorlaufkosten / Anlaufkosten
Dies sind z. B. Kosten für die Einführung neuer Produkte, Erstellung von Marktanalysen, Anknüpfung von Geschäftskontakten, Vorfinanzierung von Aufträgen, Eröffnungswerbung, Schulung von Mitarbeitern, vorübergehende Management-Unterstützung.

Vorzeitige Rückzahlung
siehe Sondertilgung

Zinsbindungsfrist
Zeit, in der sich der Zinssatz nicht verändert. 

Zusageprovision
Provision für bereit gestellte, aber noch nicht abgerufene Kreditbeträge.

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